Die Sommerlaube-Ökohaus
Im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung wurde 1992 auf der Grundlage eines regenerativen Energiekonzeptes ein ÖKOHAUS von Jugendlichen in ökologischer Bauweise errichtet. Das Gebäude entstand einst auf einer Grundfläche von 85 m2 in Holzskelettbauweise mit passiven (Südverglasung, Wintergarten), hybriden (Luftkollektor Speicherwand) und aktiven (Photovoltaik, Nutzwassererwärmung) Sonnenenergiegewinnsystemen.
Seit dem Jahr 2000 suchte der Eigentümer degewo AG einen neuen Betreiber für die inzwischen dringend notwendige bauliche Instandsetzung und einer konzeptionellen, den Bedürfnissen der Anwohner entsprechenden, langfristigen Nutzung. In enger Zusammenarbeit zwischen degewo, Kubus gGmbH, dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und der Quartiersentwicklung Waldsassener Straße wurde 2009 eine Wiederbelebung des Gebäudes und des Geländes in Angriff genommen.
Tägliche Arbeitseinsätze ab Juli waren notwendig, um das Gelände von Unrat und Sträuchern zu befreien, Zugänge zu schaffen, den Innenbereich des Hauses zu räumen, zu reinigen und Sicherungsarbeiten an Aufgängen und zerstörten Fenstern durchzuführen.
Am Arbeitseinsatz und Aktionstag am 22.08. nahmen erstmals auch interessierte Nachbarn teil.
Der „Tag der offenen Tür“ am 05.09. war dann ein erster Höhepunkt für das ÖKOHAUS, das seinen Gästen neben dem Austausch von Informationen auch ein abwechslungsreiches kulturelles Rahmenprogramm mit Künstlern aus der Gegend anbieten konnte.
Viele Gespräche mit Nachbarn drehten sich aber um die Fragen, wie geht es weiter und was wird aus dem ÖKOHAUS? Der Diskussionsprozess um eine Nutzungsidee war eröffnet. Dies war Anlass für die damalige Bezirksstadträtin für Familie, Jugend, Sport und Quartiersmanagement und heutigen Bezirksbürgermeisterin Frau Schöttler alle Anwohner nochmals zum 12.09.2009 zu einer weiteren Diskussionsveranstaltung in das ÖKOHAUS am Tirschenreuther Ring 16-18 einzuladen. Alle Beteiligten waren sich darin einig, dass für einen Erfolg des Projektes die künftige Nutzung gemeinsam mit den Bewohnern entwickelt und abgestimmt werden sollte.
Generationsübergreifende Angebote in denen das Erleben und Gestalten von Natur mit und für Familien und Kindern im Vordergrund stehen und soziale Beratungs- und Hilfsangebote fanden die meiste Zustimmung der Anwesenden.
Das Ergebnis war dann leider ernüchternd.
Obwohl eine breite Zustimmung zur Nutzung des Ökohauses bestand, entschied sich der Eigentümer des desolaten sanierungsbedürftigen Gebäudes degewo- Berliner Wohnungsbauunternehmen für den Gebäudeabriss. Die von einem Architektenbüro ermittelten Sanierungs- und Instandsetzungskosten standen offensichtlich in keiner Relation zur Nutzung. Außerdem wurde auch der vorgelegte Finanzierungsvorschlag von der degewo nicht befürwortet.
Die Kubus gGmbH hatte sich öffentlich wirksam eingebracht und alle Voraussetzungen für ein Gelingen des Vorhabens geschaffen. Die Entscheidung des Eigentümers ist jedoch zu akzeptieren.