Für drei Monate hatte sich der Takt der ansonsten beschaulich monotonen Autobahnstille im Waldstück nahe des ehemaligen Grenzübergangs Drewitz / Dreilinden durch kreuzfideles Treiben verändert.
Es hämmerte, ein Generator lief und zischendes Gebrause waren deutlich hörbare Anzeichen von Aktivitäten im Forst. Beinahe zwanzig Jahre, nachdem der Maler und Aktionskünstler Eckhart Haisch in einer Nacht- und Nebelaktion eine rosa Schneefräse statt des zu diesem Zeitpunkt schon abtransportierten russischen Panzers T 34 auf den verwaisten Monumentsockel hievte, erfährt dieser nun wieder Aufmerksamkeit. Er wolle, erklärt Haisch seine damaligen Intentionen in den Potsdamer Neusten Nachrichten vom 12.08.2006, dass an dem Ort etwas bleibe, was auf die Geschichte hindeute.
Inzwischen jedoch, nachdem Schneefräse und Sockel 20 Jahre durch Wind und Wetter sowie durch diverse farbenfroh übereinanderliegende Schichten Graffiti über die Jahre ausdauernd malträtiert wurden, bot sich dem geneigten Schaulustigen ein beklagenswertes Bild. Der Zahn der Zeit hatte sich am Eisen der Fräse vergnügt, sich an nicht wenigen Stellen augenscheinlich hindurchgefressen; Jugendliche oder wer-auch-immer, den Sockel flächendeckend mit Graffitis besprayt.
Mehrschichtig.
Sieht so ein historisches Mahnmal aus, das darüber hinaus unter Denkmalschutz steht?
Nein sagte die Gemeinde Kleinmachnow schließlich nach intensiven Debatten und beauftragte die Kubus gGmbH mit dessen Restaurierung. Innerhalb von drei Monaten ist die Schneefräse nun komplett überholt, der Sockel vollständig gereinigt und mit Graffittischutz versiegelt worden.
Die Übergabe erfolgte am 08.11.2011 mit einer feierlichen Einweihung durch den Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow Herrn Michael Grubert. Strahlend restauriert kann sich ganz im Sinne von Eckhart Haisch das ehemalige sowjetische Panzerdenkmal mit Schneefräse nun in den zukünftig geplanten Geschichtspfad entlang der ehemaligen Mauer einreihen.
Und die Ruhe kehrte wieder in den Wald zurück.